
Sport und Bewegung während der Chemotherapie
Sport und Bewegung sind das A & O während einer Chemotherapie und können so viele positive Eigenschaften mit sich bringen. Es hat sich sogar gezeigt, dass körperliche Aktivität messbar die Nebenwirkungen einer Chemotherapie reduzieren kann. Die Krebszellen sind in ihrem Wachstum auf die Abbauprodukte von Glukose angewiesen, welche bei sportlicher Betätigung vermehrt verbraucht werden. Somit kann man nicht nur etwas Gutes für Körper & Geist tun, man nimmt auch den Krebszellen die Nahrung.
Mir hat Sport und Bewegung in erster Linie eindeutig gegen Begleiterscheinungen, wie Übelkeit und Kopfschmerzen geholfen. Ganz zu schweigen davon, dass ich mich danach immer wohler in meiner Haut fühlte und einfach wacher und fitter war. Da ich nie wirklich mit Fatigue (das Fatigue-Syndrom ist ein körperlicher, sowie geistiger Erschöpfungszustand, welcher sehr oft in Verbindung mit der Behandlung auftritt) zu tun hatte, will ich mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und berichte lediglich von meinen Erfahrungen. Vielleicht hatte ich aber auch fast gar nicht damit zu kämpfen, gerade weil ich mich regelmäßig bewegt habe?!
Die Suche nach dem Richtigen
Die richtige Sport-, bzw. Bewegungsart für mich zu finden, war gar nicht so einfach. Gewohnt ans Freihanteltraining, versuchte ich mich natürlich erst einmal damit. Ich dachte: „Wo ein Wille, da ein Weg!“ Pustekuchen!! Der erste Versuch startete vier Tage nach der ersten Chemotherapie und endete in einer völligen Erschöpfung. Ich startete wenige Tage später einen zweiten Versuch, merkte allerdings sehr schnell, dass das meinem Körper so gar nicht passte. Es musste also eine neue und schonendere Lösung her.
Ich beließ es erst einmal bei regelmäßigen Spaziergängen, welche mir auch schon ungemein gegen die Übelkeit verhalfen. Es war wie verhext. Ich war den kompletten Tag zuhause und kämpfte mit meiner Übelkeit. Sowie ich an die frische Luft ging und mich einige Meter bewegt hatte, ging es mir plötzlich so viel besser. Natürlich war auch dies anstregend für mein Herz-Kreislauf-System, aber der Übelkeit tat es enorm zugute.
Parallel versuchte ich mich bereits, von Anfang an der Therapie, mit Meditation. Kurz für alle, die es nicht wissen: Bei der Meditation setzt man sich auf einen ruhigen Platz, schließt die Augen und beobachtet den Atem. Das hat zwar nicht allzu viel mit Sport-, bzw. Bewegung zutun, soll aber viele positive Eigenschaften für Körper und Geist mit sich bringen. Welche diese sind, findest du hier: Meditation und ihre positiven Eigenschaften.
Leider konnte ich mich überhaupt nicht in meine Meditation sinken lassen und schweifte immer wieder mit diversen Gedanken ab. Das ist zwar normal und bringt die Anfänge der Meditation mit sich, doch machten mir hier auch Übelkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen zu schaffen. Als Anfänger fällt es einem somit sehr schwer hier die Ruhe zu finden.
Die Meditation öffnete mir allerdings eine ganz andere Tür in meinem Leben. Yoga!
Yoga und Meditation stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang. Für mich quasi aktive Meditation.
Ich begann mit den Youtube-Videos der wundervollen Mady Morrison und einer einfachen Yogamatte von Amazon. Für den Anfang völlig ausreichend.
Ich merkte sehr schnell, dass mir Yoga unfassbar gut tat. Es stellte nicht nur mit meinem Körper viel an, sondern gab mir auch unfassbar viel für mein Herz und meine Seele mit auf den Weg. Yoga ist sehr individuell und so kann man ganz nach seiner aktuellen Verfassung, seine eigene Intensität bestimmen.
Selbst kurz nach einer Chemotherapie schaffte ich es auf meine Matte und merkte, wie Yoga mir beim Kampf gegen meine Nebenwirkungen verhalf. Es stärkte mein Herz-Kreislauf-System und die Durchblutung des gesamten Körpers, was wiederum nachweislich den Krebszellen das Überleben erschwert und somit die Chemotherapie zusätzlich unterstützt.
Das Thema Yoga ist nun nach fünf Monaten viel mehr für mich, als „nur“ Sport und Bewegung während der Chemotherapie. Es hat mir dazu verholfen meine Körperwahrnehmung zu verbessern, Angstzustände zu lösen und einfach achtsamer und rücksichtsvoller zu sich selbst zu sein.
Physiotherapie und Heilpraktiken
Als ich meiner Onkologin, bei einem Zwischengespräch, von meiner regelmäßigen Yoga-Praxis und dem Streben nach Bewegung und Wohlbefinden erzählte, gab sie mir direkt die Visitenkarte von einem Experten auf diesem Gebiet. Es handelte sich hier um einen sehr erfahrenen und spezialisierten Physiotherapeut und Heilpraktiker. Ich vereinbarte natürlich direkt einen Termin bei ihm und war gespannt, was mich erwartete.
Er zeigte mir verschiedene Meditationsübungen und wie ich meinem Körper mehr zu einem inneren und äußeren Gleichgewicht verhelfen konnte. Ebenso gab er mir wertvolle Tipps, wie die Verwendung von Meersalzbädern & Bachblüten, die ich in meinem Beitrag: ,,Die Nebenwirkungen und was dagegen hilft“ näher erläutere. Ganz zu schweigen von den wohltuenden Massagen, die Muskeln und Sehnen dabei verhalfen sich zu entspannen und zu lockern.
Ich bin überzeugt davon, dass Sport und Bewegung, während der Chemotherapie ein sehr gutes Mittel sind Fatigue oder auftretender Erschöpfung vorzubeugen.
Es ist so oft im Leben eine Frage der inneren Einstellung und wie man an die Sache heran geht. Man muss an sich und seinen wundervollen Körper glauben und das tun, was einem gut tut.
Lausche deinem Körper! Er zeigt dir, was du brauchst und wenn es einfach nur Ruhe ist, ist das auch in Ordnung. Bedeutsam ist es einfach zu tun, was man liebt und gerne macht. Das wird auch deiner Seele zu einem lächeln verhelfen.
Aber BITTE:
Sport, Bewegung und sonstige Maßnahmen während der Chemotherapie, solltest du immer mit deinem Onkologen abklären. Es gibt Dinge, die bei bestimmten Krebsarten nicht zu empfehlen sind und diese sind ganz individuell. Wegen meines Hodgkin Lymphoms ist es bei mir zum Beispiel die Lymphdrainage. Bei dieser wird der Lymphfluss angeregt und dies ist in meiner aktuellen Situation nicht empfehlenswert. Also bitte vorher abklären.
Was ich aber durchaus immer empfehlen kann, ist mit dem zuständigen Onkologen über die körperliche Situation zu sprechen. Nicht nur im Bezug auf Nebenwirkungen, sondern auch für vorbeugende Maßnahmen. Ein Physiotherapeut oder Heilpraktiker kann hier wirklich viel zum Wohlbefinden von Köper & Geist beitragen.
Meinen Beitrag zu allen anderen Nebenwirkungen und was mir dagegen geholfen hat, findest du hier: Die Nebenwirkungen und was dagegen hilft.
(Dieser Artikel beinhaltet unbezahlte Werbung/Empfehlungen)
